Gefahr für Katzen vor allem im Sommer
Jedes Jahr im Sommer werden gekippte Fenster zu einer lebensbedrohlichen Falle für Katzen. Besonders im Mai und Juni, wenn das schöne Wetter zum Lüften einlädt und die Vögel draußen zwitschern.
Dabei sind sowohl Katzen betroffen, die versuchen aus der Wohnung ins Freie zu gelangen, als auch Freigänger, die gerne wieder zurück in ihr Zuhause wollen.
Katzen, die versuchen das gekippte Fenster zu überwinden, können mit dem Bauch in der Fensteröffnung hängen bleiben. Häufig bleiben sie nämlich mit der Hüfte in dem gekippten Fenster stecken.
Durch eigene Befreiungsversuche rutscht sie dabei nur tiefer in den Spalt und klemmt sich dabei die Blutzufuhr für überlebensnotwendige innere Organe sowie Hinterbeine ab. Zusätzlich treten häufig auch sekundäre Verletzungen und Knochenbrüche auf, die während der eigenen Befreiungsversuche entstehen.
Wird der Katze nicht umgehend geholfen, können durch die mangelnde Blutzufuhr innere Organe und Gliedmaße so stark beschädigt sein, dass dies letal für die Katze endet.
- Schützen sie Ihre Katze, indem sie beim Verlassen der Wohnung die Fenster schließen.
- Vermeiden sie grundsätzlich angekippte Fenster, da auch Freigänger versuchen können, von außen wieder hinein zu gelangen.
Tipp für gekippte Fenster
Im Handel gibt es spezielle Fensterkeile, die das Hineinrutschen der Katzen verhindern können.
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Typische Symptome
Da die Unfälle mit eingeklemmten Katzen in Kippfenstern recht häufig sind, wurde der tiermedizinische Begriff des Kippfenster-Syndroms geprägt.
Die möglichen Verletzungen sind:
- Gelähmte Hinterbeine: durch das tiefe hineinrutschen in den Fensterspalt werden die Blutbahnen gequetscht und die Blutversorgung damit unterbrochen. Deswegen können sich die Hinterbeine auch kälter oder klamm anfühlen.
- Unterkühlung: je nachdem wie lange die Katze in der Falle hängt, kühlen die Vierbeiner schnell aus.
- Schock: durch das Ereignis können die Tiere in einen lebensbedrohlichen Schockzustand verfallen.
Was mache ich, wenn ich die Katze aus dem Kippfenster befreit habe?
Befreite Katzen sind Notfallpatienten und sollten umgehend zu einem Tierarzt.
Zu prüfen ist, ob innere Organe verletzt wurden bzw. ob die Organe durch die Minderdurchblutung nachhaltig geschädigt wurden. Auch Folgeschäden durch die erneute Durchblutung des Körpers jenseits der eingeklemmten Stelle können auftreten, da angestaute Stoffwechselprodukte plötzlich den Katzenkörper fluten, die toxisch wirken können. Zudem können sich auch Blutgerinnsel gebildet haben, die bei wiederhergestelltem Blutfluss die Gefäße verstopfen können.
Wie sind die Genesungsaussichten?
Das hängt stark vom Ausmaß der Schädigungen ab. Aus Erfahrung können wir aber sagen, dass es bei raschem Eingreifen gute Genesungschancen gibt. Allerdings muss die Prognose auch immer im Einzelfall betrachtet werden und wird vom behandenden Tierarzt gestellt.
Es kann allerdings einige Wochen dauern bis die Katze sich wie vorher bewegt und es können weitere Kontrollen von Bewegungsapparat sowie Organen notwendig sein.