Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

Die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kommt fast ausschließlich bei der Katze und dort vor allem bei älteren Tieren vor.

Symptome

Die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion sind von Katze zu Katze verschieden. Am häufigsten fallen den Besitzern folgende Veränderungen auf:

  • Gewichtsverlust
  • gesteigerter Appetit
  • ungleichmäßiger Haarausfall oder fehlende Körperpflege
  • vermehrte Wasseraufnahme/ vermehrter Urinabsatz
  • gesteigerte Aktivität (einige Katzen sind anhaltend ruhelos oder nervös)
  • Verhaltensänderungen (reizbar, aggressiv, vermehrte Aufregung)
  • Erbrechen und Durchfall
  • einige hyperthyreote Katzen setzen ungewöhnlich große Mengen an Kot ab
  • relativ seltene Probleme sind Hecheln, Atemprobleme, verminderter Appetit, Muskelschwäche, Teilnahmslosigkeit und das Aufsuchen von kühlen Orten

Diagnose

Die Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion ist bei den meisten Katzen relativ einfach. Die meisten hyperthyreoten Katzen haben zu viel Schilddrüsenhormon (Thyroxin oder T4) im Blut, dessen Konzentration mit einer Blutuntersuchung gemessen werden kann.

Bei einigen wenigen Katzen mit Hyperthyreose ist die T4 Konzentration jedoch nicht erhöht – in diesem Fall kann es nötig sein, den Test einige Tage, Wochen oder Monate später zu wiederholen. Alternativ kann die Konzentration an „freiem“ T4 bestimmt werden.

Da Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion meist älter sind, die gezeigten Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten und die erhöhte Konzentration von Schilddrüsenhormonen oft eine schädliche Wirkung auf andere Organsysteme hat, werden weitere Untersuchungen empfohlen:

  • Großes Blutbild
  • Serumprofil und Urinuntersuchung: zur Beurteilung der Funktion verschiedener Organe
  • Röntgenaufnahmen des Brustkorbes: um Herzversagen als Komplikation einer Schilddrüsenüberfunktion und andere Erkrankungen im Brustraum auszuschließen
  • Röntgenaufnahmen oder Ultraschall des Bauchraumes: zur Beurteilung der Organe im Bauchraum

Deine Samtpfote richtig absichern

Die Katzenkrankenversicherung funktioniert ähnlich wie die eigene Krankenversicherung, indem sie Dich gegen teure Tierarztkosten absichert und so eine optimale Behandlung Deiner Katze ermöglicht.

Therapie

Medikament: Thiamazol (als Tablette oder flüssig (Thyronorm)), Carbimazol.

Die Tabletten werden dauerhaft oral eingegeben und der Wirkstoff verhindert die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Die Wirkung dieses Medikaments ist vollständig reversibel: Wenn man aufhört das Medikament zu geben, entspricht die Schilddrüsenfunktion wieder derjenigen vor der Medikamenten-Gabe. Es wirkt am besten, wenn es 2x täglich gegeben wird.

Die Tabletten dürfen nicht geteilt oder gemörsert werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich der Tierbesitzer mit dem Wirkstoff über die Haut belastet. Bei einigen Katzen ist eine regelmäßige Tabletten- oder Flüssigkeitseingabe unmöglich.
Dort kann nach Abwägung des Risikos für andere Tiere und Menschen (besonders Kinder!) eine Ohrensalbe angefertigt werden, die der Katze mit Handschuhen in die Ohrmuschel eingerieben wird.

Kontrollen

Bei der Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion wird fast immer die Durchblutung der Nieren vermindert. Bei den meisten Katzen stellt dies kein Problem dar, aber bei einigen (vorgeschädigten) Katzen führt dies zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion, was dann bedenklicher und gefährlicher ist als die Schilddrüsenüberfunktion selbst. Deshalb sollte, wenn eine Nierenerkrankung vermutet wird oder andere Bedenken bestehen, in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle aller Werte stattfinden.

Die Schilddrüsenwerte sollten alle 3-6 Monate kontrolliert werden.

Schreibe einen Kommentar